Morgens um 6 Uhr geht es im Sommer los. Dann fliegen sie ein. Die Großen, wie auch die Kleinen. Die Großen vereinzelt, die Kleinen in Scharen. Vor allem die Spatzen – oder richtig gesagt, die Haussperlinge, lieben die Gesellschaft und fliegen in Trupps von mindestens 10 Vögeln ein. Denn einer muss immer Wache schieben, während die anderen sich die Körner aus den diversen Futterstellen in unserem Garten herauspicken Sie sind sehr schreckhaft und fliehen bei der kleinsten Bewegung. Die Kohlmeisen und Blaumeisen, die in großer Zahl an die Futterhäuser kommen, sind da etwas gelassener und lassen sich nicht so schnell vertreiben. Häufiger Gäste sind auch Kleiber und der Dompfaff, auch Gimpel genannt. Eher ungewöhnlich ist der tägliche Besuch eines Buntspechtes, der eigentlich eher im Wald zu Hause ist.
All diese Vögel ernähren sich im Sommer hauptsächlich von Insekten, Schmetterlingen oder Blattläusen. Aber ihre Nahrungsquelle stirbt aus. Durch den Rückgang der Artenvielfalt auf unseren Wiesen, Feldern und Wäldern finden die Insekten kein Futter mehr und ihre Zahl nahm in den letzten 30 Jahren um 76 Prozent ab. So fällt ein Baustein nach dem anderen in unserem Ökosystem. Mit der ganzjährigen Fütterung können wir die Not der Vögel etwas lindern, in der Hoffnung, dass sich das Blatt eines Tages wieder wendet und die Tiere sich wieder in Wald und Flur ernähren können.